Haarliebe

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NaturHaarKraft

"Haarliebe" ist im Moment in aller Munde, doch was bedeutet das eigentlich? Kurz gesagt: „Ich liebe mein Haar, ich liebe mich.“ Für mich ist Haarliebe sehr wichtig, denn jeder von uns weiß, wie zentral Selbstliebe für unser Wohlbefinden ist. Nur durch Selbstliebe können wir auch andere wirklich lieben. Ein guter Anfang ist es, das eigene Haar zu schätzen und zu lieben – schließlich ist es täglich sichtbar.

 

Oft beginnt dieser Prozess morgens, wenn wir in den Spiegel schauen. Wie unsere Haare liegen, beeinflusst dabei unsere Reaktion: sind wir zufrieden oder vielleicht genervt? Genau hier können wir innehalten, uns selbst betrachten und bewusst entscheiden, mit unseren Haaren in Dialog zu treten: „Wie geht es euch heute?“ Die Antwort mag dich überraschen! Vielleicht hast du schlecht geschlafen, wirr geträumt oder hattest eine wunderschöne Nacht – all das spiegelt sich in deinen Haaren wider. Wenn du das erkennst und diesen Moment annimmst, wirst du von Selbstliebe durchflutet. Denn wie heißt es so schön?

Unperfekt ist perfekt.

 

Vielleicht denkst du jetzt: „Was soll dieser esoterische Quatsch?“ Aber was bedeutet „Esoterik“ wirklich? Der Begriff kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „innerlich, dem inneren Bereich zugehörig“. Ursprünglich verstand man darunter ein Wissen, das nur mit philosophischer Vorbildung zu verstehen war. Der Gegenbegriff „Exoterik“ beschrieb dagegen Lehren und Schriften, die für die breite Öffentlichkeit zugänglich und ohne Vorwissen verständlich waren. Schon bei Pythagoras wurde Esoterik als verborgenes Wissen verstanden, das nur bestimmten Schülern zugänglich war. Heute gilt Esoterik als Sammelbegriff für Weltanschauungen, die die spirituelle Entwicklung betonen, ohne an eine bestimmte Religion gebunden zu sein. Für mich persönlich ist der Begriff stimmig, da ich auf meinem eigenen spirituellen Erkenntnisweg bin – aber letztlich kann jeder für sich entscheiden, was für ihn passt.

 

Wenn ich mit meiner Bürste die Haare meiner Kunden berühre, nehme ich oft ihre Stimmung wahr, manchmal sogar Wesenszüge. Das ist für mich ganz normal, und ich glaube, vielen von uns geht es unbewusst genauso. Ob im Café oder anderswo – wir bemerken die Stimmung anderer Menschen, ob jemand gestresst oder entspannt ist, lacht oder nachdenklich ist. Und da die Haare sichtbar sind und oft viel Aufwand in ihre Pflege fließt, sagen sie viel über die Persönlichkeit und das Selbstbild aus. Obwohl ich Friseurin bin, bin ich selbst eher pragmatisch: Ich schüttle morgens nur den Kopf und fertig ist meine Frisur. Meine Locken haben ohnehin ihre eigene Meinung, und am Ende des Tages sehen sie meist leicht zerzaust aus. Ich weiß jedoch auch, dass Haare eine Art „Schutzfunktion“ haben, fast wie Antennen, die mich vor Hindernissen warnen. Bei Menschen ohne Haare sieht man oft kleine Beulen – ihre Kopfhaut fehlt der Schutz und die Sensibilisierung durch das Haar.

 

In der feuchten Herbstluft beginnen meine Haare sofort zu kringeln und widersprechen jeder Frisur. Also habe ich entschieden, dass meine Haare der „Chef“ sind, und ich liebe sie genauso, wie sie sind. Auch beim Schwitzen absorbiert das Haar den Schweiß von der Kopfhaut und sorgt so für Kühlung, und bei Sonne schützt es vor schmerzhaften Sonnenbränden. Haare sind einfach da und verrichten ihre Arbeit – ein Teil des genialen menschlichen Körpers.

 

Nutze die Verbindung zu deinem Haar. Wenn du deine Kopfhaut massierst, kommst du im Moment an und zur Ruhe. Dieser Moment schenkt dir Kraft und erinnert dich an deine Einzigartigkeit. Es macht auch einen Unterschied, ob du deine Haare offen oder gebunden trägst. Probiere verschiedene Stile aus – auch mit kürzeren Haaren kannst du neue Seiten entdecken, indem du sie anders kämmst oder mit einem Tuch akzentuierst. Diese „Spielereien“ sind eine schöne Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen.

 

Am Ende zählt nur: Wer bin ich, und wer möchte ich sein?

 

 

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Silvia Jenni